
Über Theatermalerei
Da gerade Außenstehende meist nicht so recht wissen, wie sie sich den Beruf eines Theatermalers vorzustellen haben, beschreibe ich in den folgenden Absätzen kurz die einzelnen Arbeitsschritte einer typischen Prospektmalerei.
Natürlich ist meine Arbeitsweise nicht stellvertretend für meine gesamte Berufsgruppe, denn letztendlich hat jeder Maler seine ganz eigenen Techniken.




Erste Schritte
Ein Großteil der theatermalerischen Arbeit besteht aus sorgfältiger Planung.
Jeder Schritt will genau überlegt sein, damit es bei der Ausführung nicht zu Fehlern kommt. Zunächst muss der Stoff aufgespannt und grundiert werden. Danach wird die Vorlage mithilfe eines Rasters maßstabsgetreu mit Zeichenkohle darauf übertragen.
Darauf folgt die "Tinterung", bei der die Kohlezeichung mit einem (oder mehreren) Farbtönen nachgezogen wird. Die Tinterung dient dem Theatermaler als Untermalung und ist für die folgenden Schritte wichtig.




Lasuren, Schatten, Lichter...
Meist beschränken sich Theatermaler in diesem Arbeitsschritt auf wenige Grundtöne, die sie überall im Bild wieder verwenden. Mit diesen Farbtönen werden dann nach und nach alle Teile des Bildes coloriert. Dabei werden die Farben meist als "Lasuren" verwendet, d.h. sie werden stark verdünnt in mehreren Schichten übereinander aufgetragen. Zunächst erfolgt das Aufstreichen der Farben eher grob mit großen Malbürsten, später konzentriert man sich immer mehr auf Details und verwendet dünnere Pinsel. Nachdem alle Farben an Ort und Stelle sind, verstärkt man mit dunklen und hellen Farbtönen die Lichter und Schatten des Bildes.




Feinarbeit
Nachdem alle Anlagen für den fertigen Prospekt vorhanden sind, hat man Zeit, sich um die Details zu kümmern. Dabei müssen sowohl kleinere Objekte hinzugefügt und Strukturen von z.B. Mauerwerk und Vegetation verfeinert werden, als auch Lichtverhältnise angepasst werden. Zudem muss der Prospekt immer wieder auf seine Fernwirkung getestet werden.

